„Eva schläft“ von Francesca Melandri, der ihrer Kindheit diese Geborgenheiz

Das Schlafen spiet in diesem Buch nur eine scheinbar beiläufige Rolle. In Wirklichkeit führt es zum Kern der Handlung. Eva, die sich in diesem Roman in einer schier ewig dauernden Zugfahrt von Südtirol aus nach Süditalien aufmacht, um jenen Mann noch einmal zu sehen, der ihrer Kindheit diese Geborgenheit gab. Eva , attraktiv, weltgewandt, weitgereist und unabhängig, ringt zeit ihres Lebens um das Verhältnis zu ihrer Mutter Gerda. Diese wurde durch die Lieblosigkeit ihres Vaters Hermann sehr stark, jedoch auch sehr hart.

Melandri erzählt mit unbestechlichem Blick Gerdas Lebensweg. Zögerliche, eitle und feige Politiker, die Grausamkeit der beiden Kriege, die verstörende Armut, der Terror der Südtiroler – Bombenleger, den sogenannten >Bumsern< und ein Wirtschaftswunder namens Tourismus, all das prägte Generationen von Südtirolern – so auch Gerda und Eva.

Francesca Melandri ist eine italienische Schriftstellerin, 1964 in Rom geboren. Sie hat außer Romanen, eine Vielzahl von Drehbüchern geschrieben, die in Italien verfilmt wurden. Ihre Bücher wurden mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.